Wie entstehen Allergien? Welche Allergieform ist besonders gefährlich? Und wie reagiert man richtig auf einen anaphylaktischen Schock? All das und mehr klären wir in unserem Blogbeitrag.
Allergien sind in Deutschland eine weit verbreitete gesundheitliche Herausforderung. Mehr als 34 Prozent der Frauen und rund 27 Prozent der Männer sind von allergischen Erkrankungen betroffen. Diese Prävalenzraten verdeutlichen, dass Allergien keine isolierten Probleme darstellen, sondern eine bedeutende Rolle im Leben vieler Menschen in Deutschland spielen. Besonders Kinder und Jugendliche sind von diesen chronischen Erkrankungen betroffen. Aber auch jenseits des 50. Lebensjahres können Allergien auftreten, was bedeutet, dass eine gezielte Allergietherapie (Hyposensibilisierung) auch im Alter von 50, 60 oder 70 Jahren beginnen kann.
Eine wichtige Frage, die sich stellt, ist, wie Allergien entstehen. Der Schlüssel zur Entstehung einer Allergie liegt im wiederholten Kontakt mit dem Allergen. Beim ersten Mal treten in der Regel noch keine Symptome auf, doch der Körper sensibilisiert sich unbemerkt für das spezifische Allergen und ist dann bereit, empfindlich zu reagieren. Beim erneuten Kontakt, der manchmal schon nach wenigen Tagen, aber auch erst nach Jahren erfolgen kann, kommt es dann zu einer allergischen Reaktion. Wie genau sich Allergien entwickeln, ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber eine Störung des Immunsystems spielt dabei eine Rolle.
Zur Diagnose und Abklärung allergischer Auslöser gibt es den Pricktest, bei dem verschiedene allergieauslösende Substanzen auf die Haut aufgetragen und mit einer feinen Nadel leicht eingestochen werden. Zeigt sich eine Hautreaktion, ist man gegen die entsprechende Substanz allergisch. Die häufigsten allergischen und atopischen Erkrankungen sind Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Neurodermitis, Urtikaria (Nesselsucht), Kontaktekzeme sowie Nahrungsmittel- und Insektengiftallergien.
Allergien können mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen, weshalb es manchmal schwierig sein kann, sie von anderen Erkrankungen wie einer Erkältung zu unterscheiden. Hier ist ein Tipp: Unterschiedliche Symptome und klare Kennzeichen können bei der Unterscheidung helfen. Bei einer Allergie bleibt das Nasensekret flüssig und klar, während es bei einer Erkältung eher zu Verstopfung und gelblichem Sekret kommt. Niesattacken treten bei Allergien plötzlich auf, oft in Verbindung mit Ortswechseln, während sie bei Erkältungen eher vereinzelt auftreten.
Ein weiterer interessanter Aspekt im Umgang mit Allergien sind Vitamine. Während Vitamine allein Allergien nicht heilen oder verhindern können, können sie dazu beitragen, allergische Reaktionen zu mildern. Beispielsweise spielt Vitamin C eine entscheidende Rolle beim Abbau von Histamin, und eine Supplementierung kann helfen, Allergiesymptome zu lindern. Personen mit Vitamin-D-Defizit neigen außerdem vermehrt zur allergischen Rhinitis. Eine Hyposensibilisierung in Kombination mit Vitamin D-Supplementierung kann hier die Wirksamkeit der Therapie erhöhen und lästige allergische Symptome reduzieren. Bei akuten allergischen Reaktionen kommen auch Antihistaminika zum Einsatz, die rezeptfrei erhältlich und vergleichsweise effektiv sind.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um einen anaphylaktischen Schock geht. Diese schwerste Ausprägung einer allergischen Reaktion kann lebensbedrohlich sein. In einem solchen Notfall sollte umgehend medizinische Hilfe angefordert werden, während man die betroffene Person flach lagert, die Beine erhöht, enge Kleidung lockert und die Vitalfunktionen überwacht.
Die Erdnussallergie zählt zu den gefährlichsten Allergieformen, da sie häufig schwerwiegende allergische Reaktionen wie Atemnot oder einen Zusammenbruch des Kreislaufs hervorruft. Allergien können sich in der Regel bereits in der Kindheit oder Jugend manifestieren und oft ein Leben lang bestehen bleiben. Während einige Nahrungsmittelallergien wie Milch oder Hühnerei sich mit der Zeit zurückbilden können, ist dies bei einer Erdnussallergie in der Regel nicht der Fall.