Magersucht, Bulimie und die Binge-Eating-Störung: Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, die unbedingt behandelt werden müssen. Wir klären in diesem Blogbeitrag wichtige Fragen zum Thema.
Das Osterwochenende liegt hinter uns. Solche Feiertage, bei denen sich viel um gemeinsame Mahlzeiten dreht, sind nicht für alle Menschen ein Grund zur Freude – zum Beispiel Personen, die unter einer Essstörung leiden. Der Umgang mit der Nahrungsaufnahme und das Verhältnis zum eigenen Körper können dabei gestört sein – im schlimmsten Fall kann eine solche Erkrankung tödlich enden. Von 1000 Menschen leiden laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung etwa 30 bis 50 daran. Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen – und auch Mischformen. Wir schauen sie uns in diesem Blogbeitrag genauer an.
Die Magersucht ist auch unter den Namen Anorexie oder Anorexia nervosa bekannt. Bei dieser Erkrankung verlieren Betroffene stark an Gewicht, sind in der Regel untergewichtig. Sie nehmen sich selbst aber als dick war – was man auch als Körperschemastörung bezeichnet. Menschen mit Magersucht leiden an der Angst zuzunehmen und essen daher meist nur wenig und nach strikten Regeln. Viele treiben übermäßig Sport. Es kann zu Heißhungerattacken kommen, auf die ein noch strengerer Nahrungsverzicht folgt. Manche bringen sich selbst zum Erbrechen oder nehmen Medikamente, um weiter abzunehmen. Bei vielen Erkrankten treten die Symptome erstmals in der Pubertät auf.
Die Ursachen sind vielfältig: Mögliche Faktoren sind beispielsweise eine genetische Veranlagung, hohe Ansprüche an die eigene Leistung und ein geringes Selbstwertgefühl, Schönheitsideale sowie belastende Lebensereignisse. Folgen der Magersucht sind unter anderem Mangelerscheinungen, Kreislaufbeschwerden und hormonelle Veränderungen. Magersüchtige Personen nehmen sich häufig selbst nicht als krank wahr – und suchen daher oft erst spät professionelle Hilfe.
Regelmäßige Essanfälle, gefolgt von drastischen Maßnahmen, um Gewicht zu verlieren – wie beispielsweise bewusst herbeigeführtes Erbrechen – sind typisch für Menschen mit Bulimia nervosa. Wie bei der Magersucht ist das Verhältnis zum eigenen Körper gestört. Ein wichtiger Unterschied zur Magersucht: Menschen mit Bulimie sind oft normalgewichtig – daher sind Alarmsignale von Außenstehenden nicht leicht zu erkennen. Das häufige Erbrechen kann schwere Folgen wie Schäden an den Zähnen oder an der Speiseröhre nach sich ziehen. Bei Aufnahme großer Nahrungsmengen kann es sogar zu einem Magendurchbruch kommen.
Die Binge-Eating-Störung ist die häufigste Essstörung. Menschen mit dieser Erkrankung leiden an wiederkehrenden Essattacken, bei denen sie die Kontrolle darüber verlieren, was und wieviel sie essen. Anders als bei der Bulimie versuchen Betroffenen jedoch meist nicht, einer Gewichtszunahme durch Erbrechen und andere Maßnahmen entgegenzusteuern. Mögliche Folgen einer Binge-Eating-Störung sind Übergewicht, Herz-Kreislauf-Störungen und Diabetes.
Ob eine Essstörung vorliegt, müssen Fachleute wie Ärzte und Psychotherapeuten beantworten. Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige sind der Hausarzt oder Beratungsstellen wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die Info-Hotline: 0221 892031.