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Wissenswertes
16.4.2025
2 Min. Lesezeit

Was man(n) über die Vasektomie wissen sollte

Immer mehr Männer entscheiden sich bewusst für eine Vasektomie, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist oder eine langfristige Verhütung gewünscht wird. Doch was genau passiert bei diesem Eingriff? Ist er schmerzhaft? Und was kostet das Ganze?  Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Vasektomie – sachlich, klar und ohne Tabus.

Die Vasektomie ist eine sichere, effektive und dauerhafte Verhütungsmethode für Männer. Der Eingriff ist unkompliziert, gut verträglich und hat keinen Einfluss auf Sexualität oder Hormonhaushalt – wohl aber auf die Fruchtbarkeit. Wer sich für eine Vasektomie interessiert, sollte sich umfassend ärztlich beraten lassen und die Entscheidung gut abwägen.

Was passiert bei einer Vasektomie?

Die Vasektomie, auch Sterilisation des Mannes genannt, ist ein kleiner operativer Eingriff zur dauerhaften Verhütung. Dabei werden die sogenannten Samenleiter durchtrennt oder verödet. Diese Kanäle transportieren normalerweise die Spermien von den Hoden in die Harnröhre. Nach dem Eingriff gelangen keine Spermien mehr in das Ejakulat – eine Befruchtung ist somit nicht mehr möglich.

Wichtig zu wissen: Die Produktion von Testosteron bleibt völlig erhalten, ebenso die Fähigkeit zur Erektion, zum Orgasmus und zum Samenerguss. Das Lustempfinden verändert sich durch die Vasektomie also nicht.

Was enthält das Ejakulat nach dem Eingriff?

Auch nach einer Vasektomie sieht der Samenerguss ganz normal aus – nur ohne Spermien. Das Ejakulat besteht zum allergrößten Teil aus Flüssigkeit aus den Samenbläschen, der Prostata und weiteren Drüsen. Spermien machen weniger als fünf Prozent der Gesamtmenge aus – daher bleibt die Menge, Konsistenz und das Aussehen des Ejakulats nahezu unverändert. Die Sexualität bleibt somit in der Regel unberührt, die Fruchtbarkeit allerdings nicht.

Tut eine Vasektomie weh?

Der Eingriff erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und dauert nur etwa 15 bis 20 Minuten. Viele Männer berichten lediglich von einem leichten Ziehen oder Druckgefühl während des Eingriffs. Danach können leichte Schmerzen, ein Spannungsgefühl oder Schwellungen auftreten – diese klingen meist nach wenigen Tagen wieder ab. Kühlung und Schmerzmittel helfen bei der Regeneration.

Die meisten Patienten sind nach zwei bis drei Tagen wieder arbeits- und alltagsfähig, sportliche Aktivitäten sollten jedoch für etwa eine Woche vermieden werden.

Geschlechtsverkehr ist rein körperlich oft schon nach wenigen Tagen wieder möglich – sobald die Wunde gut verheilt ist und keine Schmerzen mehr bestehen. Viele Ärzte empfehlen, etwa 3 bis 7 Tage mit dem Sex zu warten und dabei auf das individuelle Körpergefühl zu achten.

Wenn beim Sex nach der OP ein leichtes Ziehen oder Druckgefühl auftritt, ist das nicht ungewöhnlich. In der Regel verschwinden diese Symptome nach kurzer Zeit von selbst.

Wie sicher ist eine Vasektomie – und ab wann wirkt sie?

Die Vasektomie gilt als eine der sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Die sogenannte Versagerquote (also Schwangerschaften trotz Eingriff) liegt bei unter 0,1 % – das ist deutlich sicherer als z. B. Pille oder Kondom.

Wichtig: Der Eingriff wirkt nicht sofort. Nach der Durchtrennung der Samenleiter befinden sich oft noch Spermien im Samenleiterbereich, die durch mehrere Ejakulationen erst ausgeschieden werden müssen. Deshalb ist es entscheidend, dass das Ejakulat im Abstand von mehreren Wochen labormedizinisch untersucht wird.

Erst wenn zwei aufeinanderfolgende Spermaanalysen keine Spermien mehr nachweisen, gilt die Vasektomie als erfolgreich und der Mann als unfruchtbar. Bis dahin sollte weiterhin mit anderen Methoden verhütet werden.

Was kostet eine Vasektomie?

Da es sich um eine freiwillige Verhütungsmaßnahme handelt, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht. Die Preise können je nach Arztpraxis und Methode variieren, liegen jedoch meist zwischen 400 und 600 Euro.

Private Krankenkassen übernehmen die Kosten in manchen Fällen – hier lohnt sich eine individuelle Rücksprache mit der Versicherung.

Ist die Vasektomie umkehrbar?

Grundsätzlich ist eine Rückoperation möglich (sogenannte Refertilisierung), bei der die Samenleiter wieder zusammengenäht werden. Diese ist jedoch technisch aufwendig, nicht immer erfolgreich und wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Daher sollte eine Vasektomie nur nach reiflicher Überlegung durchgeführt werden.

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